«Zu sehr emancipiert»

«Zu sehr emancipiert»

Lydia Eschers Tragödie

172 Seiten
42 Illustrationen

erschienen
Halbleinen, Lesebändchen, Fadenbindung.

ISBN 978-3-03850-056-8

CHF 24.80
EUR 24.80

Eine junge, märchenhaft reiche Ehefrau nimmt sich einen Liebhaber, bricht aus den Konventionen aus und wird sofort geächtet und verstossen.
Es ist die Tragödie der Lydia Welti-Escher, Tochter und Erbin von «Eisenbahnkönig» Alfred Escher, Schwiegertochter von Bundesrat Emil Welti. Der Mann, den sie liebt, ist der begnadete Künstler Karl Stauffer-Bern. Das Drama beinhaltet eine tollkühne Übersiedelung nach Florenz und Rom samt dortiger Verhaftung und psychiatrischer Internierung (letzteres amtsmissbräuchlich durch Bundesrat Welti veranlasst). Zwar wird das junge Paar befreit und darf in die Schweiz zurückkehren, doch begehen beide dort im Abstand weniger Monate Selbstmord.
An die Öffentlichkeit gelangen die Ereignisse durch den Berliner Kritiker und Theatermann Otto Brahm. Er kannte Stauffer von seinen Anfängen in der Reichshauptstadt und beginnt hartnäckig zu recherchieren. Was er aufdeckt, ruft die Schweizer Behörden auf den Plan, die versuchen der Dokumente habhaft zu werden, die ihm anvertraut wurden – darunter auch Lydia Eschers Manuskript «Gedanken einer Frau». Es ist bis heute verschollen.

Alles was Brahm über das «Drama Stauffer-Escher» publiziert, liest Theodor Fontane mit großer Bewegung. Seine Sympathie gilt zuerst Lydia Escher, dann auch Karl Stauffer-Bern, nach dessen Tod er in kurzen Zügen «Die Geschichte mit Stauffer von Bern» (1891) skizziert und die politischen Verwerfungen des Skandals benennt. Gleichzeitig vollendet er seinen Roman «Effi Briest».