Albert Ehrismann
Albert Ehrismann, geb. 1908 in Zürich, absolvierte eine Lehre als Buchhalter bei einer Zürcher Bank, ehe er 1930 mit seinem Gedichtband «Lächeln auf dem Asphalt» debütierte. Nach dem überraschenden Erfolg dieses Erstlings entschied sich Ehrismann, als freischaffender Autor zu leben. Dabei blieb die Lyrik immer im Mittelpunkt seines Schaffens: Bis 1988 veröffentlichte er mehr als zwei Dutzend Gedichtbände. Zu seinen bekanntesten Werken gehören «Schiffern und Kapitänen» (1932), «Sterne von unten» (1939), «Das Stundenglas» (1948), «Nachricht von den Wollenwebern» (1964) und «Wetterhahn, altmodisch» (1968). Aber auch in anderen literarischen Gattungen war Ehrismann aktiv; in den 1930er Jahren schrieb er eine Zeitlang Texte für das «Cabaret Cornichon», verfasste für die Schweizer Landesausstellung 1939 das Bühnenwerk «Der neue Kolumbus» (mit Kurt Früh) und war sich später nicht zu schade, Slogans für Industrieunternehmen und soziale Einrichtungen zu kreieren. Satirische Zeitschriften wie den «Nebelspalter» bediente er regelmäßig mit kommentierenden Gedichten zum Zeitgeschehen, wobei er keinen Hehl daraus machte, dass sein Herz politisch links schlug. Seine Vielseitigkeit ermöglichte es Ehrismann, ausschließlich vom Schreiben zu leben, setzte ihn jedoch auch dem unzutreffenden Verdacht aus, kein Lyriker von originärem Rang zu sein. So blieb die Zahl der Auszeichnungen, mit denen er geehrt wurde, überschaubar: 1940 erhielt er den Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis, 1978 den Literaturpreis der Stadt Zürich. Albert Ehrismann starb 1998 in Zürich.


