Marieluise Fleißer
Marieluise Fleißer (1901-1974) entstammte einer Handwerkerfamilie in Ingolstadt, besuchte eine Klosterschule und begann 1920 in München Theaterwissenschaft und Germanistik zu studieren. Durch Lion Feuchtwanger kam sie in Kontakt mit Bert Brecht, der sie bestärkte, für das Theater zu schreiben.
1926 wurde ihr erstes Stück «Fegefeuer in Ingolstadt» in Berlin uraufgeführt und erzielte einen Überraschungserfolg. Es folgten produktive Jahre mit zahlreichen Veröffentlichungen in Zeitschriften und Zeitungen, einem Erzählungsband («Ein Pfund Orangen»), einem Roman («Mehlreisende Frieda Geier»), einem Reisebuch («Andorranische Abenteuer») so - wie einem weiteren Theaterstück «Pioniere in Ingolstadt» (1928), das durch Brechts provokante Inszenierung einen Skandal auslöste. 1933 landeten ihre Bücher auf der Liste des «zersetzenden Schrifttums»; aus dem Jungstar der Weimarer Republik wurde eine verfemte Autorin. Sie schrieb zwar weiter, doch ohne Möglichkeit der Publikation. Erst der Erzählungsband «Avantgarde» bewirkte 1964 die Wiederentdeckung ihres Werks. Es kam zu Neuaufführungen ihrer Stücke und 1972 zur Herausgabe ihrer Gesammelten Werke in drei Bänden.
Marieluise Fleißer starb am 2. Februar 1974 in Ingolstadt.
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