Herbstprogramm
Das Herbstprogramm bei NIMBUS
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde des Verlages
hier finden Sie den Vorschauprospekt für unser kommendes Herbstprogramm. Es steht bereits unter dem Zeichen des Jahres 2016, in welchem wir unser 20jähriges Verlagsjubiläum feiern dürfen. Der erste Titel, den wir 1996 produziert haben, war ein Werk des großen Westschweizer Autors C.F. Ramuz: das literarische Portrait seines Malerfreundes René Auberjonois. Literatur und Kunst sind – zusammen mit der Photographie – bis heute unsere wesentlichen Programmbereiche geblieben.
Im kommenden Herbst wollen wir den Schwerpunkt ganz auf die Literatur legen. Unter dem Motto «Unbegrenzt haltbar» beginnen wir mit einer kleinen Reihe literarischer Fundstücke und Herzenssachen. Den Anfang machen dabei zwei Autoren, die passionierte Leser noch immer mit Achtung und persönlicher Anteilnahme nennen, auch wenn ihre Werke kaum noch greifbar sind: Ferdinand Hardekopf, bis heute bekannt als bevorzugter Übersetzer von André Gide, und Hans Erich Nossack, der Autor des berühmten Berichts vom Untergang Hamburgs 1943.
Ferdinand Hardekopfs Feuilletonsammlung «Briefe aus Berlin 1899-1902» schildert lebhaft das großstädtische Flair Berlins zur Jahrhundertwende, die Entwicklung des modernen Theaters, der literarischen Bohème und der Cabarets. Die Texte waren bislang unbekannt und zeigen den Autor in seinen ersten Anfängen: jugendlich charmant und neugierig nach allen Seiten – ein echtes Kleinod. Hans Erich Nossacks «Die Schalttafel», 1956 erstmals im Band «Spirale» publiziert, gehört zu den radikalsten Texten, die zur Frage von Anpassung und Freiheit in Deutschland geschrieben worden sind: Erzählt wird das nächtliche Gespräch zwischen einem kühlen Strategen taktischen Verhaltens und einem Mann spontaner Entscheidungen – exemplarisch im beiderseitigen Missverstehen und abgründig in den moralischen Dimensionen. Der Text wird erstmals mit der bisher unbekannten handschriftlichen Urfassung vorgelegt, die Einblicke in die Entstehung der aufwühlenden Erzählung vermittelt. Beide Bände erscheinen in einer neuer Reihen-Gestaltung und in besonderer Ausstattung.
Eine wunderbare Zusammenarbeit von Mutter und Tochter stellt der Band «Nur die Knochen bitte. Eine Übergabe» von Kerstin und Paula Kempker dar. Die 2015 mit dem New-York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds ausgezeichnete Autorin Kerstin Kempker hat ein sehr persönliches Buch über den Prozess einer inneren Inventur verfasst. Ihre Tochter Paula Kempker (der wir unseren kleinen Bestseller «Toni» verdanken) hat dazu mehr als 400 Piktogrammen gezeichnet, die in der Art eines Filmes den Text begleiten.
Seit 15 Jahren hat unser Verlag seinen Sitz in der «Villa zum Abendstern» – dem Haus, in welchem der Schweizer Autor Robert Walser ein halbes Jahr lang lebte und arbeitete und dem er mit seinem Roman «Der Gehülfe» ein Denkmal von weltliterarischem Rang gesetzt hat. Die Geschichte eines solchen Hauses verpflichtet, und so legen wir in unserer Reihe en face die «Erinnerungen an Robert Walser» vor – eine Sammlung von Dokumenten, die erstmals sämtliche Zeugnisse zu Walsers rätselhaften Leben zusammenträgt, inklusive der Quellen und Akten zu seiner Zeit in der Psychiatrie.
Rechtzeitig zum Jubiläum 100 Jahre Dada im Jahr 2016 legen wir unsere vergriffenen Monographien zu Hugo Ball und Emmy Hennings wieder auf – in einem neuen Erscheinungsbild und mit überarbeitetem Inhalt. Ein wunderbarer Einstieg in das exzentrisch-bunte Dada-Jubiläum.
Wir hoffen, dass Sie auf den einen oder andern Titel unseres Herbstprogramms neugierig geworden sind, und freuen uns auf Ihre Bestellungen per E-Mail oder Fax. Selbstverständlich liefern wir portofrei.
Indem wir uns für Ihr reges Interesse an unseren Büchern bedanken, verbleiben wir
mit herzlichen Grüßen aus der «Villa zum Abendstern»
Ihr NIMBUS-Team
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