Kerstin Kempker liest in der Léttretage in Berlin
Die Übung, die im neuen Roman von Kerstin Kempker durchgespielt wird, ist auf drei Stimmen verteilt: Eine Berichtsinstanz, die Ort und Geschehen situiert – das Krankenhaus, das Aufwachzimmer der Operierten, die Station. Daneben gibt es eine Erzählerin, die versucht, mit einem Befund umzugehen, indem sie den Brief des Krankenhauses ungeöffnet läßt und imaginiert, was sein könnte. Trägerin dieser Phantasie wird eine junge, fast kahle Patientin, die sich nachts auf dem Raucherplatz des Krankenhauses mit anderen Patienten trifft, wobei sich der Plan einer Revolte entwickelt: aufzubegehren gegen einen Klinikbetrieb, der kranke Menschen zu Fällen verdinglicht und auf Kostenfaktoren reduziert. In zwei Nächten baut sich die Idee auf – in der dritten übernehmen die Patienten die Macht. Am Ende wischt die Erzählerin die Phantasie wieder vom Tisch; der Brief der Klinik wird geöffnet, und draußen schneit es.
Kerstin Kempker liest am 17. Juni um 20 Uhr im Literaturhaus Léttretage in Berlin Passagen dieses Ausnahmeromans.
Der Eintritt ist frei.
Nähere Informationen zum Veranstalter finden Sie hier.
Datum und Ort Dienstag, 17. Juni 2014 - 20:00 | Eintritt |