Newsletter 10/2017
Buchmesse, Novitäten und Veranstaltungen in Frankfurt, Rom, Basel und Berlin - der Oktober bei NIMBUS
Die Frankfurter Buchmesse steht vor der Türe - auch in diesem Jahr wird der Verlag wieder mit einem eigenen Stand vertreten sein. Wir freuen uns von Mittwoch, 11. bis Sonntag, 15. Oktober sehr auf Ihren Besuch an unserem Stand J 90 in der Halle 4.1. Am Donnerstag, den 12. Oktober werden wir drei Fotobücher im Fotografie Forum Frankfurt präsentieren - mehr zu dieser und anderen Veranstaltungen lesen Sie unten.Pünktlich zur Messe erscheinen auch weitere Novitäten. Amélie Losiers Band «Sayeda. Frauen in Ägypten» beleuchtet die Situation der Frauen im heutigen Ägypten jenseits der gängigen Nachrichten. Michael Ruetz blickt in seinem Bildband «Gegenwind - Facing the sixties» kritisch auf die sechziger Jahre zurück und stellt seine Foto-Arbeiten von damals in neuem Licht dar.
Novität SAYEDA. Frauen in Ägypten
Wie in vielen arabischen Umbruchländern ist die Gesellschaft in Ägypten tief gespalten: Hier die revolutionäre Sehnsucht nach westlicher Prägung; dort das Streben nach streng-religiöser Restauration. Dabei gewinnt ein grundlegender Konflikt an Bedeutung - derjenige zwischen den Geschlechtern. Denn es ist klar: Solange die Rechte der Frauen mißachtet werden, kann es keinen wirklichen gesellschaftlichen Fortschritt geben.
Vor diesem Hintergrund ist die Fotografin Amélie Losier mehrfach nach Ägypten gereist, um mit der Kamera der Frage nachzugehen: Was bedeutet es heute, eine Frau in Ägypten zu sein? Sie hat Frauen aller sozialen Schichten und Altersgruppen getroffen: verheiratete und unverheiratete, religiöse und säkulare, städtische und ländliche, verschleierte und unverschleierte, Frauen mit und ohne berufliche Ausbildung. Sie hat sie porträtiert und interviewt, war bei ihnen zu Hause und mit ihnen unterwegs auf den Straßen. Ihre Fotos und Interviews geben einen tiefen, facettenreichen Einblick in eine Welt jenseits der gängigen politischen Nachrichten. Ergänzt wird der Bildband mit Texten der ägyptischen Politikwissenschaftlerin Hoda Salah und der Kunsthistorikerin Franziska Schmidt.
Amélie Losier: Sayeda. Frauen in Ägypten. Women in Egypt. Femmes d'Égypte. 288 Seiten. Breitklappenbroschur, Fadengebunden, zwei Papiersorten. ISBN 978-3-03850-037-7. EUR 36, CHF 39.80
Novität Gegenwind. Facing the Sixties
1968: Viele der Fotos, die das kollektive Bildgedächtnis über diese Zeit ausmachen, stammen von Michael Ruetz: Rudi Dutschke am Mikrofon, die Demonstrationen nach Benno Ohnesorgs Tod, Gudrun Ensslin mit Kinderwagen und Protestplakaten. Es sind Bilder, die jeder kennt. 50 Jahre später hat sich Ruetz die Frage gestellt: Sind die bekannten Aufnahmen auch die wesentlichen - und habe ich auch wirklich wahrgenommen was ich fotografierte?
In den Bildern, die zwischen 1964 und 1974 entstanden, zeigt er die Menschen, wie sie ihm in den 1960er-Jahren begegneten – nicht nur auf den Fotos der 1968er Revolution, sondern auch auf Bildern aus der ehemaligen DDR, aus Polen, aus Auschwitz. Es ist ein einzigartiges Zeitpanorama, wie es kein anderer West-Fotograf in diesen Jahren zeichnen konnte.
Michael Ruetz hat in seinen Fotografien die Gesichter der Menschen von damals gesucht, um sie in ihrer Individualität zu bewahren. Detailansichten, Blow-ups der von ihm gewählten Ausschnitte lassen die uns die vertrauten Bilder in einer neuen Lesart erscheinen. Was in den groß gezeigten Gesichtern der Zuschauer, der Mitläufer, der Mitdenker, der Streikenden, Kämpfenden in den 1960er-Jahren geschrieben steht, deutet sich der heutige Betrachter am besten selbst.
85 Fotos mit separaten Details. Fotografien von Michael Ruetz. Mit Texten von Michael Ruetz und Christoph Stölzl. Michael Ruetz: Gegenwind. Facing the Sixties. 208 Seiten. Halbleinen, Fadengebunden. ISBN 978-3-03850-038-4. EUR 39.80 / CHF 44.00
Fotobuchwelten: Das Eigene und das Fremde. Veranstaltung in Frankfurt
Am Donnerstag, den 12. Oktober um 19.30 Uhr präsentiert NIMBUS im Fotografie Forum Frankfurt (Braubauchstr. 30-31, 60311 Frankfurt) drei Fotobücher. Der Abend Fotobuchwelten: Das Eigene und das Fremde zeigt die besondere Sicht von drei Fotografinnen und Fotografen auf ein Land. In Helvetica ergründet der Hamburger Fotojournalist Andreas Herzau die Schweiz, ergänzt mit Gedichten von Nora und Eugen Gomringer. Die französische, in Berlin lebende Fotografin Amélie Losier schildert in SAYEDA die Situation der Frauen im heutigen Ägypten. Dirk Gebhardt sucht in Quer durch – Deutschland von West nach Ost 25 Jahre nach der Wiedervereinigung die Identität der Deutschen. Die drei Bildautoren werden anwesend sein. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte diesem Link. Es würde uns sehr freuen, Sie im Fotografie Forum begrüssen zu dürfen. Für Ihre Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.Veranstaltungen zu Hermann Kesten in Rom und Basel
Albert M. Debrunners Buch über Hermann Kesten - die erste Biographie über den Jahrhundertautor überhaupt - wird bereits als Standardwerk gefeiert, der Autor rucht jedoch nicht, und stellt die Lebensgeschichte vor allem in den Städten vor, in denen Hermann Kesten lebte.
Am kommenden Dienstag, den 10. Oktober wird er in der Casa die Goethe in Rom um 19 Uhr aus seinem Buch lesen und von Hermann Kesten erzählen. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte diesem Link.
Am Dienstag, den 17. Oktober sind Albert M. Debrunner und Martina Kuoni von 12.15 bis 13 Uhr in der GGG Stadtbibliothek Basel im Gespräch über Hermann Kesten zu hören. Nähere Informationen zu der Veranstaltung, die Teil der Reihe «Buchbetrachtungen am Mittag» ist, finden Sie hier.
Albert M. Debrunner: Zu Hause im 20. Jahrhundert - Hermann Kesten. Leinen/ Schutzumschlag, 448 S. ISBN 978-3-03850-032-2. EUR 36.00, CHF 39.80
Quer durch in Dortmund
Über Dirk Gebhardts Wanderung von West nach Ost quer durch Deutschland wurde kürzlich im WDR Fernsehen berichtet - nun stellt der Fotograf am 18. Oktober sein Buch erneut in Dortmund im U Kino im U (Leonie-Reygers-Terrasse) vor.
Gebhards Fotobuch «Quer durch» ist eine Art Sozial-Reportage über die Conditio Humana der Deutschen zu Beginn des 21. Jahrhunderts. In seinem Vortrag zeigt er den Fotoband jenseits aller Klischees, berichtet von seiner ungewöhnlichen Reise und diskutiert mit dem Publikum seine Sicht zur sogenannten Lage der Nation.
Dirk Gebhardt: Quer durch. Deutschland von West nach Ost. 288 S.ISBN 978-3-03850-034-6. EUR 29.80 / CHF 32.00
Indianer-Varieté in Berlin: Flametti
Am 19. Oktober um 19 Uhr lüpft die Hegenbarth Sammlung Berlin (Nürnberger Strasse 49) den Vorhang für ein literarisches Spektakel der besonderen Art: Hugo Balls Roman FLAMETTI. Oder vom Dandysmus der Armen aus dem Jahr 1916 war lange in Vergessenheit geraten. Nun ist es bei NIMBUS als glitzernde Verheissung in der Reihe «unbegrenzt haltbar» neu aufgelegt worden. Verleger Bernhard Echte tingelt mit seiner Mitarbeiterin Julia Knapp gelegentlich durch die Lande, um dieses rare Juwel der Literaturgeschichte leibhaftig in Szene zu setzen und mit Wunderkerzen zum Funkeln zu bringen. Nähere Informationen zu Buch und Veranstaltung hier. Um Anmeldung unter programm at herr-hegenbarth-berlin.de wird gebeten. Der Eintritt ist frei, jedoch würde eine grosszügige Spende und/oder das Erscheinen in Indianer-Kostümierung und Kriegsbemalung Veranstalter und Bühnenkünstler freuen!
Hugo Ball: Flametti oder Vom Dandysmus der Armen. 224 Seiten. glitzerndes Halbleinen, Lesebändchen. ISBN 978-3-03850-022-3. EUR 28.00 / CHF 29.80
«Les Chambres» in Berlin - lange Nacht und Ausstellung
Welche Geschichte erzählen uns Objekte? Wie viele Hände glitten schon über den Lauf eines alten Treppengeländers, wessen Schritte hat der schwere rote Teppich schon verschluckt? Was wüsste die gusseiserne Stange eines ausladenden Rokkoko-Bettes zu berichten, welche Szenen schirmten die volantbesetzten Vorhänge vor Blicken ab – und was hat der Spiegel an der Wand daneben somit als einziger gesehen? Die Malerin Tanja Nittka tauchte ein in eine andere Zeit und eine andere Welt - mitten in Berlin. Ihrer Arbeit über ein intimes Boudoir liegt keine moralische, politische oder soziale Aussage zugrunde, die Gemälde erlauben dem Betrachter lediglich, alleine zu sein – in den Räumen, mit den Dingen.
Der Blickwinkel der Künstlerin ist dabei inspiriert von französischen Malern wie Vuillard und den Bildausschnitten des Japonismus. So wird aus den ebenso scharfen wie unscharfen Kulissen eines Gewerbes unversehens Kunst.
Am Freitag, 20. Oktober eröffnet in der Galerie Haas in Berlin (Niebuhrstrasse 5) die Ausstellung mit einer langen Nacht von 20 bis 24 Uhr. Die Ausstellung kann im Folgenden bis einschliesslich Samstag, 4. November von Montag bis Freitag 9-18 Uhr und an den Samstagen von 11 bis 14 Uhr besucht werden.
Tanja Nittka: Les Chambres. Malerei. 76 Seiten. Fadenheftung, Pappband. ISBN 978-3-03850-041-4. EUR 19.80 / CHF 22.00