Newsletter 16/2015
Suzanne Perrottet, Dada und der Monte Verità
Suzanne Perrottet (1889-1983) sollte eigentlich Musikerin werden - doch dann kam alles ganz anders. Ihr Lehrer Emile Jaques-Dalcroze begeisterte sie für den Tanz, und gegen den Willen der Eltern folgte sie ihm 1911 nach Hellerau, wurde Tänzerin und unterrichtete Tanz; ihre berühmteste Schülerin dort war Mary Wigmann. Ihrer eigenen Entwicklung standen die strikten Vor-stellungen von Jaques-Dalcroze zunehmend im Weg, so dass sie Hellerau verliess und nach einer Zwischenstation in Wien mit Rudolf von Laban auf den Monte Verità ging. Von dort folgte sie ihm nach Zürich, beteiligte sich an den Soiréen der Galerie Dada und gründete eine eigene Bewegungsschule. Sie förderte Talente wie Trudy Schoop, Vera Skoronel und Max Terpis, war für C.G. Jung und Maximilian Bircher-Benner tätig, gab Kurse für das Schauspielhaus und Arbeiterkinder in Zürich-Aussersihl. Suzanne Perrottet ist eine Jahrhundertgestalt in der Entwicklung des modernen Tanzes: an allen Brennpunkten als Pionierin mit dabei, den Zielen des sogenannten «Neuen Tanzes» mit grosser Leidenschaft verschrieben.
In den 1980-er Jahren erzählte sie dem Regisseur und Fotografen Giorgio Wolfensberger von den Stationen ihres Lebens. Am Mitt-woch, den 2. Dezember 2015 werden Bernhard Echte und Julia Knapp im Zürcher Alterszentrum Hottingen (Freiestrasse 71), wo Suzanne Perrottet ihre letzten Jahre verbrachte, um 19 Uhr die Memoiren der Schweizer Tanzlegende vorstellen. Eintritt CHF 10.
Suzanne Perrottet: Die Befreiung des Körpers. Erinnerungen. 224 Seiten, 64 Bilder. Fadengebunden, Halbleinen. ISBN 978-3-03850-002-5. CHF 36.00 EUR 32.80.
NIMBUS-Tisch im Bücherbogen am Savignyplatz
Der «Bücherbogen am Savignyplatz» in Berlin, deutschlandweit eine der schönsten Buchhandlungen, lädt regelmässig Verlage ein, sich für die Dauer eines Monats mit einem eigenen Tisch zu präsentieren. Wir freuen uns ausserordentlich, das für den Monat Dezember 2015 NIMBUS. Kunst und Bücher auserwählt wurde.
Ab dem 1. Dezember 2015 steht im mittleren Stadtbahnbogen ein grosser NIMBUS-Tisch. Neben aktuellen Neuerscheinungen und Berlin-spezifischen Titeln finden Sie dort eine Auswahl an Klassikern unseres Programms - beispielsweise die umfangreiche und reich bebilderte Dokumentation zum Kunstsalon Cassirer, Ottfried Daschers Biographie über den Kunsthändler und Galeristen Alfred Flechtheim, Fotografiebände von Barbara Klemm und Stefan Moses, zu Pina Bausch und New York. Auch fehlen nicht Helen Hessels Modefeuilletons aus dem Paris der 20-er Jahre, nicht die spannenden Memoiren der Fotografin und Kunst-händlerin Marianne Feilchenfeldt-Breslauer, nicht die scharf-sinnigen Betrachtungen von Alexander Kluge noch die Bildbio-graphie über Jean Paul. Schauen Sie vorbei und stöbern Sie ein wenig - vielleicht finden Sie auch das ein oder andere Weih-nachtsgeschenk für Ihre Lieben.
Das im Jahr 1980 als Fachbuchhandlung für Architektur, Kunst, Design und Fotografie gegründete Bücherparadies in Westberlin gilt unter Kennern und Liebhabern als ein wahres Bücher-Mekka. Unter den alten Sandsteinbogen der Berliner S-Bahn findet sich eine erlesene und mit rund 25.000 Büchern sehr umfangreiche Auswahl an Titeln aus den Bereichen Architektur, Kunst, Fotografie und Design. Jedem Bereich ist ein eigener Stadtbahnbogen zugeordnet. Vor wenigen Wochen wurde der Bücherbogen mit dem Deutschen Buchhandelspreis ausgezeichnet, wozu wir herzlich gratulieren.
Schon im Frühjahr gab es Anlass zur Freude: ein NIMBUS-Schaufenster im Bücherbogen (mittleres Bild)