Newsletter 3/2017: SAYEDA

«SAYEDA» ist die neueste fotografische Arbeit von Amélie Losier. Sayeda bedeutet «Frau» auf Arabisch. Die Bildjournalistin reiste mehrfach nach Ägypten, um Frauen zu portraitieren und zu interviewen. Sie wollte eine Antwort auf die Frage finden: Was bedeutet es, heute eine Frau in Ägypten zu sein? Diese Reisen wurden unterstützt von der VG-Bild Kunst, der Robert Bosch-Stiftung, dem Goethe-Institutu Kairo und durch das Recherche Stipendium «Grenzgänger» des Literarischen Kolloquiums Berlin. Ungeachtet dieser beeindruckenden Referenzen waren bislang jedoch keine Förderinstitutionen für die Herausgabe des entsprechenden Buches zu gewinnen.
Wir wollen uns dadurch aber nicht entmutigen lassen – dafür ist das Thema zu wichtig und die Arbeit von Amélie Losier zu bedeutsam. Deshalb beschreiten wir hier erstmals den Weg des Crowdfundings. Die Idee ist einfach: Wenn viele helfen, wird eine wichtige Sache möglich.

Crowdfunding - so geht‘s:

Durch den hier angelegten Link der Plattform Kickstarter gelangen Sie direkt zu unserem Projekt. Mit einem Betrag Ihrer Wahl können Sie mithelfen, das Buch zu ermöglichen: Sie wählen aus, wie viel Sie beitragen möchten und welche Gegengabe Sie sich dafür wünschen. Garantiert wird der Beitrag zunächst nur durch die Hinterlegung von Kreditkartendaten. Ihre Karte wird erst belastet, wenn am Ende der Laufzeit von insgesamt 45 Tagen die anvisierte Summe gesamthaft zugesagt ist.
In unserem Fall läuft die Aktion bis zum 2. Juli um 22.22 Uhr. Wenn auf diesem Weg der Betrag von 14'000.- zusammenkommt, können wir damit die Druckkosten des Buches, die Gebühr für die Kickstarter-Plattform und die Mehrwertsteuer decken.
Beim ersten Schritt ist es nicht nötig, persönliche Angaben zu hinterlegen: Eine Mail-Adresse genügt, an die eine Bestätigungs-Nachricht gesandt werden kann. Erst beim erfolgreichen Abschluss des Projekts werden Sie aufgefordert, Ihre Adresse anzugeben, damit unsere Dankes-Gaben an Sie versandt werden können. Für definierte Beträge gibt es kleinere und größere Präsente, beginnend bei einem Postkarten-Set, über signierte Bücher und Fotoprints in unterschiedlichen Größen, bis hin zu einer Porträtsitzung bei der Fotografin oder einem Besuch der Villa Abendstern mit Genuss-Apéro.
Es würde uns freuen, wenn wir Sie für dieses außergewöhnliche Projekt interessieren könnten – lesen Sie in diesem Newsletter mehr darüber und schauen Sie sich Amélie Losiers Video auf der Plattform Kickstarter an. 

Amélie Losier: SAYEDA. Frauen in Ägypten. Women in Egypt. Femmes d‘Égypte. Fotografien.30 x 21.5 cm, 288 Seiten. Fadenheftung, Breitklappenbroschur. CHF 39.80 / EUR 36.00. ISBN 978-3-03850-037-7. Erscheint im September 2017


 
Wie in vielen arabischen Umbruchländern ...

... ist die Gesellschaft in Ägypten tief gespalten: Hier die revolutionäre Sehnsucht nach einem Leben westlicher Prägung; dort das Streben nach streng-religiöser Restauration; dazwischen das Militär, das sich die zentrifugale Situation zunutze macht, um ein neues autokratisches Regime zu installieren. Teilweise verdeckt von den machtpolitischen Auseinandersetzungen gewinnt ein grundlegender Konflikt an Bedeutung: derjenige zwischen den Geschlechtern. Auch wenn die wenigen Frauenrechtlerinnen noch kaum Gehör finden, so ist die Botschaft dennoch klar: Solange die Rechte der Frauen missachtet werden, kann es keinen wirklichen gesellschaftlichen Fortschritt geben.
Vor diesem Hintergrund reiste Amélie Losier mehrfach nach Ägypten. Sie besuchte Kairo, Alexandria und einige Orte auf dem Land; sie traf Frauen unterschiedlichen Alters und verschiedener sozialer Klassen: verheiratete und unverheiratete, religiöse und säkulare, verschleierte und unverschleierte, Frauen mit und ohne berufliche Ausbildung. Sie hat Szenen im öffentlichen Raum festgehalten und fand Zugang zur privaten Lebensumgebung der Frauen. Ihre Fotos und Interviews geben einen tiefen Einblick in eine Welt jenseits der gängigen politischen Nachrichten.
Für unseren westlich geprägten Blick bergen die Bilder und Geschichten viel Unerwartetes. Die Regeln in Familie und Ehe, die Möglichkeiten der beruflichen Arbeit erscheinen höchst spannungsreich. Hier die Frau, die sich aus finanziellen Gründen nicht scheiden lassen kann und seit 16 Jahren kein einziges Wort mit ihrem Mann gewechselt hat, obwohl sie mit ihm in derselben Wohnung lebt; dort die Bauführerin, die sich lächelnd den Schleier umlegt. Amélie Losier hat eine von vier Taxifahrerinnen in Kairo getroffen und die erste Präsidentschaftskandidatin des Landes. Sie hat mit Opfern sexuellen Missbrauchs gesprochen und war auf rauschenden Hochzeitsfesten mit dabei. Aktivistinnen berichteten ihr von den Erfahrungen des Kampfes gegen die Bevormundung und Machtlosigkeit der Frauen in Ägypten.
Zu dem Band hat die ägyptische Politikwissenschaftlerin Hoda Salah einen Essay beigesteuert, während Franziska Schmidt, die Leiterin der Fotoabteilung beim Berliner Auktionshaus Villa Grisebach, das fotografische Schaffen von Amélie Losier würdigt. Der Band erscheint in deutscher, englischer und französischer Sprache. Das Goethe-Institut Kairo plant, das Buch zur Grundlage einer Ausstellung zu nehmen – wenn es denn erscheinen kann.
Deshalb: Werden Sie Unterstützter dieses Projekts. Machen Sie Ihren Bekannten- und Freundeskreis darauf aufmerksam – teilen Sie diese Nachricht durch Weiterleitung, Liken, Twittern. Fördern Sie SAYEDA und klicken Sie hier; schauen Sie sich das Video von Amélie Losier an und ermöglichen Sie durch Ihren Beitrag die Publikation des Buches. Wir danken Ihnen herzlich!