Newsletter 6/2015

Heute vor 100 Jahren, am 15. April 1915, wurde Pietro Donzelli in Monte Carlo geboren. Er gilt als Hauptvertreter der subjektiven Fotografie in Italien. Sein Augenmerk galt den Momenten, in denen sich das Lebensgefühl der Menschen ausspricht, und den Stimmungen, in denen das Wesen der italienischen Landschaft sichtbar wird. Seine Bilder haben sich eine merkwürdige Zeit-losigkeit bewahrt; aufgenommen zumeist in den 1950er und 1960er Jahren, kann man das in ihnen eingefangene Lebensgefühl noch heute empfinden. 

Zum 100. Geburtstag von Pietro Donzelli erschien bei NIMBUS die erste Monographie des großen italienischen Fotografen im deutschsprachigen Raum. Das hochwertig ausgestattete Buch enthält neben 117 Bildern erstmals auch die Lebenserinnerungen von Pietro Donzelli auf Deutsch und Englisch.
Lesen Sie hier eine Rezension von Stephan Wehowsky im Journal 21 oder hören Sie einen Radio-Beitrag über Donzelli auf SWR 2 bzw. ein Radio-Interview mit Mitherausgeberin Dr. Beate Kemfert im Hessischen Rundfunk.

Pietro Donzelli: Luce. Fotografien. Photographs. 230 Seiten, 117 Illustrationen. Leinen mit Schutzumschlag. CHF 48.00 EUR 39.00. ISBN 978-3-03850-011-7

Erich Lessing in Bozen: Ausstellung und Film

Während der diesjährigen Bozener Filmtage vom 22. bis 26. April wird das filmische Portrait des Fotografen Erich Lessing mit dem Titel «Der Fotograf vor der Kamera» von Tizzia Covi und Rainer Frimmel gezeigt. Lessing, Mitglied der legendären Agentur Magnum, gehört zu den wichtigsten Reportage-Fotografen der Nachkriegszeit: Seine Bilder vom Aufstand in Ungarn sind ebenso kunstvolle Zeitdokumente wie seine Porträtaufnahmen euro-päischer Politiker. Tizzia Covi und Rainer Frimmel begleiteten den auch heute noch viel beschäftigen 90-Jährigen und nahmen sich Zeit für Details: Es sind die kleinen Gesten und kurzen Momente, die diesem Film seinen besonderen Reiz verleihen, etwa wenn der große Fotograf beim Krawattenbinden dem vergessenen Windsor-Knoten nachtrauert und seine analogen Bilder im digitalen Archiv vor dem Verschwinden bewahrt.
Im Rahmen der Filmtage zeigt die Galerie foto-forum, die Südtiroler Gesellschaft für Fotografie, eine Ausstellung mit Werken von Erich Lessing. Die Vernissage findet am 21. April um 18 Uhr in der Südtiroler Gesellschaft für Fotografie, via Weggenstein-Straße 3f in Bozen statt. Die Ausstellung ist im Anschluss vom 22. bis zum 26. April zu sehen.

Erich Lessing: Anderswo. 168 Seiten, 112 Fotos, Leinen mit Schutzumschlag. CHF 45.00, EUR 36.00. ISBN 978-3-907142-98-1

«La vie en mode» im Bücherbogen Berlin

Im Berliner Bücherbogen am Savignyplatz präsentieren Julia Knapp und Bernhard Echte den Band „Ich schreibe aus Paris. Über die Mode, das Leben und die Liebe“ mit Modefeuilletons von Helen Hessel, der aus Turffauts Film "Jules et Jim" bekannten femme fatale. Sie lebte ab 1921 in Paris, um ihrem Geliebten nahe zu sein und veröffentlichte unter ihrem Mädchennamen bis 1938 zahlreiche Artikel in deutschen Zeitungen und Zeitschriften. Ihre Texte ver-mitteln ein wunderbares Bild vom Pariser Leben, vor allem von der Welt der Mode. Die Berliner Chansonsängerin Evelin Förster und ihr Pianist Ferdinand von Seebach bereichern den Abend mit Auszügen aus ihren Programmen „Olala, olala! Herrgott ist das Mädel schick“ und „Benjamin, ich hab nichts anzuzieh´n" - freuen Sie sich auf einen musikalisch-literarisch-leichtsinnigen Abend in einer der der schönsten Buchhandlungen Deutschlands.

Dienstag, 21. April 2015, 19 Uhr. Bücherbogen am Savignyplatz, Stadtbahnbogen 593. Der Eintritt ist frei, eine Platzreservierung unter Tel 030 3286 9516 bzw. unter info@buecherbogen.com wird empfohlen. 

Helen Hessel: Ich schreibe aus Paris. Über die Mode, das Leben und die Liebe. 380 Seiten, 75 Illustrationen. Fadengebunden, Halbleinen. CHF 39.00 / EUR 32.00. ISBN 978-3-03850-003-2

«Forever Jorn» - Vortrag zu Asger Jorn in Wien

Asger Jorn (1914-1973) gilt als einer der bedeutendsten dänischen Künstler des 20. Jahrhunderts. Seine Laufbahn begann er 1936 als Schüler von Léger in Paris; nach 1945 gehörte er zu den Mitbe-gründern der Künstlergruppe CoBRA. Auch bei den Bewegungen des «Bauhaus imaginiste» und der «Situationistischen Internatio-nale» zählte Jorn zu den prägenden Figuren. Sein Erfolg setzte jedoch spät ein; erst Ende der 1950er Jahre, wurde er in ganz Europa und den USA bekannt. Am Freitag, den 24. April 2015 liest der Berliner Autor Norbert Haas auf Einladung von Hans-Jörg Rheinberger (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin) im Rahmen des Workshops «Kunst und Epistemologie – Begegnungen» des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften (IFK) in Wien Passagen aus seinem 2014 bei NIMBUS erschienenen Titel «Forever Jorn». Haas wird im Rahmen des Vortrags explizit auf das Verhältnis von Asger Jorns Kunst zur modernen Wissenschaft eingehen.

Der Workshop «Kunst und Epistemologie – Begegnungen» findet am 24. April,10-18 Uhr im IFK Wien, Reichsratstraße 17, statt. Der Vortrag zu Asger Jorn ist um 10.30 Uhr zu hören. 

Norbert Haas: Forever Jorn. 208 S., 80 Abb. Leinen mit Schutz-umschlag. CHF 42.00/EUR 36.00. ISBN 978-3-03850-001-8

Grosse Rezension zu Barbara Klemms Werk

In der aktuellen Ausgabe des «Journal für Kunstgeschichte» (Nr. 19, 1/2015) ist ein siebzehn Seiten starkes Loblied auf das Werk von Barbara Klemm enthalten, die seit 1959 für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» tätig war, seit 1970 als Redaktionsfotografin. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Den bei NIMBUS erschienenen Bildband «Fotografien. Photographs. 1968-2013» hob der Rezensent Reiner Zeeb, Augsburg, mit besonderem Nachdruck hervor: «So entstand in der exzellenten Ausstattung und Abbildungstechnik des Nimbus-Verlags ein wesentlicher Beitrag zur visuellen Geschichte der Bundesrepublik vor und nach der Einheit mit Ausblicken nach Osten, zur Geschichte von Bilder und Zeiten der Frankfurter Allgemeinen; eine persönliche Retrospektive, zu der Klemms Parallelbände gehören; ein herausragendes Werk des politisch-ikonografischen und sozialkritischen Lichtbilds in Deutschland.» 
NIMBUS freut sich über die lobenden Worte des fachkundigen Rezensenten und empfiehlt die Lektüre der aktuellen Ausgabe des «Journal für Kunstgeschichte». 

Barbara Klemm: Fotografien. Photographs. 1968-2013. 380 Seiten mit 250 Fotografien. Leinen, Schutzumschlag. CHF 64.00/EUR 48.00. ISBN 978-3-901742-93-6.

Rabattaktion: Vincent van Gogh: «Die Gemälde»

Die Chronik von van Goghs Entdeckung, die verschlungenen Wege seiner Bilder über die Jahrzehnte: ein Grundlagenwerk zur Provenienz- und Echtheitsforschung. 
Statt bislang CHF 120.00 nur noch CHF 45.00 bzw. statt EUR 75.00 nur noch EUR 29.95. Nur solange der Vorrat reicht. 
Es vergeht kaum ein Jahr, in dem nicht an diesem oder jenem Werk van Goghs die Fälschungsdebatte neu entflammt. In dem vorliegenden Band (2009) werden sämtliche Gemälde aus van Goghs französischer Zeit umfaßt. Detailliert verzeichnet Feilchen-feldt für über 600 Bilder die Besitzerwechsel und Ausstellungen. Bild für Bild werden Provenienz und Werdegang durchleuchtet. Eine Fundgrube für alle van Gogh–Interessierten. 
«Der Werkkatalog wird zur hochinteressanten Kunst- und Sozial-geschichte. Zum einen erlebt man in der Bilderfolge atemlos die Biografie einer Schöpferkraft ohnegleichen. Zum anderen gibt die Provenienzliste Einblicke in den Umgang mit Bildern. Die Rolle des Kunsthandels beim Aufbruch in die Moderne wird geklärt.» Tages-Anzeiger, Zürich

Walter Feilchenfeldt: Vincent van Gogh. Die Gemälde 1868-1890. Händler, Sammler, Ausstellungen. 355 Seiten, Leinenumschlag. 2., aktualisierte Auflage. ISBN 978-3-907142-38-7