Newsletter 5/2016

«Ce n´est pas très beau» Diskussionsrunde zu Friedrich Glauser
 

Der Abend ist Teil des Veranstaltungsprogramms rund um die Ausstellung zu Friedrich Glauser im Zürcher Strauhof. «Ce n’est pas très beau» – so beendet Friedrich Glauser (1896–1938), ein Jahr vor seinem frühen Tod, seinen Lebensbericht. Dada und Morphium, psychiatrische Anstalten und die Fremdenlegion, eigene Inhaftierungen und Kriminalromane: Leben und Werk haben sich bei ihm eng verzahnt. Die Ausstellung zeichnet die Stationen von Glausers Leben nach und horcht auf die Zwischentöne seines Schreibens.

Am Donnerstag, den 7. April wird um 19.30 Uhr im Zürcher Literaturhaus (Limmatquai 62) Manfred Papst, einstiger Glauser-Herausgeber und heutiger Kulturchef der NZZ am Sonntag als Moderator die Runde eröffnen. Mit ihm unterhalten sich auf dem Podium: Autorin Sabina Altermatt, Kuratorin der Ausstellung Christa Baumberger, Comiczeichner und Glauser-Illustrator Hannes Binder, einstiger Glauser-Herausgeber und Verleger Bernhard Echte, Kriminologe Martin Killias und Psychiater Daniel Strassberg. Im Anschluss ist die Ausstellung im Strauhof bis 24 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 18 CHF, ermässigt 12 CHF.

Friedrich Glauser: Man kann sehr schön mit Dir schweigen. Briefe an Elisabeth von Ruckteschell. 202 Seiten, CHF 24.80. EUR 22.00

Indianer-Soirée: Hugo Balls «Flametti» am Ort der Handlung: dem Zürcher Krokodil

Weltberühmt auf der Zürcher Fuchsweide ist Flamettis Variété-Ensemble: mit Ausbrecherkönigen, Feuerschluckern, den letzten Indianern vom Stamme der Delawaren, Tiroler Jodlern und weiterem pittoreskem Personal: der üppigen Mutter Dudlinger, dem Krematoriumsfritze und seiner Freundin Madame Dada. Es ist Hugo Balls charmantestes, witzigstes Buch – und deswegen natürlich weitgehend vergessen, für die «happy few» aber unbegrenzt haltbar. Selbstredend lassen wir es uns nicht nehmen, den jüngst bei NIMBUS in einer liebevollen Edition herausgebrachten Roman am Ort des Geschehens selbst zu präsentieren: im Zürcher Lokal KROKODIL, in welchem zwei Kapitel des Romans spielen. An der Langstrasse/Ecke Hohlstrasse werden wir darum am Montag, den 11. April um 19.30 Uhr (Einlass: 19 Uhr) aus Hugo Balls Flametti lesen – ob jodelnd, feuerspuckend oder mit indianischem Kopfschmuck steht noch nicht fest, aber: es wird eine Wonne, weshalb wir unbedingt zur verbindlichen Voranmeldung (wegen begrenzter Platzzahl) raten. Bitte per Mail an verlag(at)nimbusbooks.ch oder telefonisch unter 044 680 3704. Danke!
Der Eintritt ist frei, um üppigen Verzehr von köstlichen Flammkuchen und Getränken wird zum Wohle des Krokodil-Wirts, der uns freundliches Asyl gewährt, dringend gebeten.

​Hugo Ball: Flametti oder vom Dandysmus der Armen. 224 Seiten. CHF 29.80. EUR 28.00

«Oyroha» Lesung aus Suzanne Perrottets Erinnerungen und Tanzperformance im Cabaret Voltaire
 

Am 13. April dreht sich im Cabaret Voltaire (Spiegelgasse 1, Zürich) alles um die Schweizer Tanzlegende Suzanne Perrottet. «Suzy» war in Hellerau die Lehrerin von Mary Wigman, tanzte mit Laban auf dem Monte Veritá, trat freilich in der Galerie Dada auf, war freie Künstlerin, Lehrerin, Tanzreformerin und vieles mehr. Bis ins hohe Alter leitete sie in Zürich eine Tanzschule. Ihre Memoiren sind 2014 unter dem Titel «Die Befreiung des Körpers» bei NIMBUS erschienen. Zum Auftakt des Abends werden Julia Knapp und Bernhard Echte um 19.30 Uhr kurze Sequenzen aus den Erinnerungen lesen und die Person Suzanne Perrottet vorstellen. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildet die Tanzperformance «Oyroha» von Susana Perrottet, Urenkelin von «Suzy».
Das Stück versinnbildlicht, anhand des Symbols eines Baumes, die Abkehr und Vereiningung zwischen Susana und den vorangegangenen drei Generationen von Künstlern in ihrer Familie. Zum ersten Mal experimentiert Susana auf deren Gebieten Tanz, Musik und Theater, und versucht, diese mit ihrem persönlichen künstlerischen Schaffen zu vereinen. So zum Beispiel bei der akustischen Untermalung, in der sie sich an die Klänge der Musik ihrer Urgrossmutter annähert. Auf diese Weise findet Susana, geführt von den Stimmen, die aus der Vergangenheit heraufklingen, ihre eigene Stimme.
Der Name «Oyroha» ist ein Anagramm aus den Worten «Ahora yo» («jetzt ich» auf Spanisch). Ein Trailer der Performance kann hier angeschaut werden, der Eintritt ist frei.

Suzanne Perrottet: Die Befreiung des Körpers. Erinnerungen. 224 Seiten, 64 Abbildungen. CHF 36.00. EUR 32.80.