Brugger Literaturtage

Wie Bücher entstehen, ist eine Geschichte für sich. Derweil die einen Literaturschaffenden mit Notiz- und Skizzenbüchern arbeiten und Beobachtungen, Erfundenes, früher Festgehaltenes, Gedankensplitter und Recherchiertes verarbeiten, den Text Schicht um Schicht erweiternd, planen andere ihre Werke von Beginn weg – mit festgelegten Handlungsfäden, dramaturgischen Konzepten und grossflächigen Schemata.
So vielfältig der Entstehungsprozess, so vielfältig die Aufnahme beim Publikum: Ob das, was sich Autorinnen und Autoren ausgedacht, erfunden und gefunden haben, bei uns Leserinnen und Lesern ankommt, ob wir es so verstehen, wie es gedacht war, ist keineswegs sicher. Roland Barthes, der französische Literat und Philosoph, wies einst darauf hin: «Wer liest, erfindet neu ...» Wäre es anders, bräuchten wir über Bücher nicht zu diskutieren.
Was Autorinnen und Autoren beabsichtigt und gemeint haben, ist Teil des Diskurses, der die Schreibenden mit den Lesenden verbindet. Der gegenteiligen Perspektive sind die diesjährigen Brugger Literaturtage gewidmet: Was für Gedanken, Ideen und Vorstellungen haben die Texte bei uns Leserinnen und Lesern ausgelöst?
Inwiefern sich die eine Perspektive mit der anderen deckt, wird zu klären sein – in Gesprächen unter den Autorinnen und Autoren, zwischen Schreibenden und Lesenden und unter uns Leserinnen und Lesern. Literaturschaffenden zu begegnen und auf allen Ebenen über Literatur zu sprechen, das war und ist das Hauptziel der Literaturtage.

Eugen und Nora Gomringer diskutieren über Poesie, moderiert von Gabi Umbricht 

Datum und Ort
Samstag, 15. September 2018 - 11:45 bis 13:15

Salzhaus
Schulthess-Allee 25
5200 Brugg
Eintritt