BAMBERG DIARY #1

BAMBERG DIARY #1

Europa. Meine Heimat


Mit Beiträgen von Alfred Brendel, Eleonore Büning, Holger Noltze u.a.

Mit Fotografien von Andreas Herzau


Holger Noltze (Hrsg.)
276 Seiten
140 Illustrationen

Halbleinen, Fadenheftung, 22.2 x 16.2 cm

ISBN 978-3-03850-074-2

Im März 2020 erschienen

CHF 28.00
EUR 28.00

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Wer künstlerisch tätig ist, erlebt jeden Tag, dass in der Musik, der Literatur oder der Malerei die Grenzen anders gezogen sind, als sie durch Geschichte und Staatsräson vorgegeben scheinen. In besonderem Maße erleben dies die Bamberger Symphoniker, die als berühmtes, international gefragtes Reise-Orchester in jeder Spielzeit Konzerte in anderen Ländern und Kontinenten geben. Sie wissen um die Kraft der Musik als einer universellen Sprache der Menschheit, die unabhängig von politischen Grenzen verstanden wird und den Zuhörenden eine Freiheit der Empfindung schenkt, die wie eine Vorahnung der persönlichen wirken kann.

Andreas Herzau hat das Orchester auf seinen Auslandstourneen begleitet und sich eine paradoxe Aufgabe gestellt: Musik zu fotografieren, genauer: wie Musik dargeboten wird, mit welcher Leidenschaft die Musizierenden und Zuhörenden bei der Sache sind, was hinter den Kulissen geschieht und sich in den Foyers und Zuschauerreihen abspielt. Und er fängt die Atmosphäre der fremden Städte ein, in denen das Orchester gastiert.

Da die Konzertreisen der letzten Spielzeit durch weite Teile Europas führten, ist der tapfer an sich selbst zweifelnde ‹Alte Kontinent› zugleich Thema einer Reihe von Essays, die auf unkonventionelle Art Fragen rund um das Faszinosum Musik und ihrer kulturellen Orte nachgeht. Das geheime Zentrum bildet dabei Smetanas symphonische Dichtung «Má vlast», die der junge böhmische Chef-Dirigent Jakub Hrůša mit dem
Orchester oft gespielt hat und deren Titel nicht als «Mein Vaterland», sondern als «Meine Heimat» zu übersetzen ist. Denn Musik kann zwar Heimat sein – nicht aber Vaterland.