Ker-Xavier Roussel: L‘aprés-midi d‘un faune. Bilder und Zeichnungen 1905-1944
Ker-Xavier Roussel: L‘aprés-midi d‘un faune. Bilder und Zeichnungen 1905-1944
120 Illustrationen
ISBN 978-3-03850-024-7
Fadenbindung, Breitklappenbroschur.
Texte deutsch und französisch
im November 2016 erschienen
EUR 32.00
Im März 1916 beauftragten die Winterthurer Brüder Hans und Werner Reinhart den französischen Maler Ker-Xavier Roussel (1867–1944) mit Wandbildern für das Treppenhaus im neuen Kunstmuseum Winterthur. Damit begann die langwierige Entstehungsgeschichte dieser großformatigen Gemälde, die bis heute den Treppenauf-gang des Museums schmücken. Zwar lieferte der Künstler sogleich Entwürfe, die auch gutgeheißen wurden, doch dann folgten weitere Fassungen und immer neue Überarbeitungen der Bilder. Nach einer länger dauern-den Pause konnte Roussel die Arbeit erst 1926 vollenden.
Zum Abschluss des Jubiläumsjahrs «100 Jahre Kunstmuseum Winterthur» ehrt eine Ausstellung den Schöpfer dieser dekorativen Malereien, die dem Empfangsbereich des Museums bis heute sein Gepräge geben. Präsentiert werden einerseits eine Reihe von Entwürfen und Ölstudien zu den Winterthurer Bildern, anderer-seits Zeichnungen und Pastelle, die Roussels lebenslange Faszination durch arkadische Themen veranschauli-chen. Im Unterschied zu seinen Kollegen Bonnard und Vuillard wandte sich der französische Nabis-Künstler nicht Motiven aus seiner näheren Umgebung zu, sondern ließ die klassische Welt der französischen Malerei wieder aufleben.
Der Mallarmé entlehnte Titel der Ausstellung und des begleitenden Katalogs «L‘Après-midi d’un Faune» spielt auf die Atmosphäre in Roussels Werken an, die tagtraumartige Stimmung seiner Landschaften, in denen Faune und Nymphen ihr Wesen treiben. Weil das Pariser Musée d‘Orsay seine seit langem vorbereitete, für 2016 geplante Roussel-Retrospektive verschoben hat, ist die Winterthurer Schau die erste Ausstellung zum Werk des Künstlers seit längerer Zeit.