Lesungen

Commis, Dichter, Patient. Robert Walser in Augenzeugenberichten

Bernhard Echte stellt die Neuerscheinung "Erinnerungen an Robert Walser" vor, die erstmals alle authentischen Zeugnisse und Dokumente zum rätselhaften Leben dieses Dichters vorlegt, inklusive die Akten aus seiner langjährigen Psychiatrie-Zeit. Julia Knapp wird Passagen aus dem umfangreichen Kompendium rezitieren.

Als «verwildertes literarisches Grab» hat Martin Walser seinen Namensvetter Robert einst bezeichnet. Es schien, als habe die Zeit fast alle Spuren dieses Leben ausgelöscht. Am Rande der Gesellschaft war diese Dichterexistenz über weite Strecken verlaufen; in den Erinnerungen der Zeitgenossen kam sie kaum vor. Und am Ende stand das Verstummen und Verschwinden in der Psychiatrie – verstörendes Symbol und glühendes Rätsel zugleich. 50 Jahre sind seit Martin Walsers Diktum inzwischen vergangen. Das Geheimnis jenes Dichterlebens hat seitdem die Energie zahlreicher Forscher mobilisiert, mehr darüber in Erfahrung zu bringen. Von Robert Walsers früher Jugend bis in die Klinikjahre hinein konnten Quellen aufgefunden werden, die heute ein facettenreiches Mosaik seines Lebens ergeben. Diese Dokumente werden hier erstmals vollständig wiedergegeben, darunter auch die psychiatrischen Akten, die bis heute Gegenstand der Spekulation sind.

Mit anschliessendem Apero.

Unkostenbeitrag für Lesung und Apero: 5 CHF

Beschränkte Platzzahl, die Anmeldung ist erforderlich. Der Eintritt in Höhe von 5 CHF ist mit Bucheinkäufen verrechenbar.

Datum und Ort
Eintritt

Die Bilder des österreichischen Fotografen Erich Lessing gingen um die Welt. Sein legendäres Foto anlässlich des österreichischen Staatsvertrages mit Leopold Figl und den alliierten Außenministern auf dem Balkon des Belvedere wurde zu einer Ikone des neuen Österreich. Erich Lessing erlebte als jüdisches Kind die Verfolgung und Deportation seiner Familie aus Wien, ihm selbst gelangte die Flucht nach Palästina. Sein Hobby aus der Jugendzeit wurde zu seinem Beruf. Er begann als Fotograf zu arbeiten, und nach seiner Rückkehr nach Österreich wurde er 1947  Fotoreporter bei Associated Press, Mitglied bei Magnum Photos und 1956 zum fotografischen Chronisten des ungarischen Volksaufstandes. Seine Bilder der israelischen Landschaft, die er über viele Jahre hinweg dokumentierte, versetzen den Betrachter in biblische Szenerien.

Zum Schwerpunkt 1945/2015, den das Jüdische Museum Wien mit der Ausstellungschiene „Wien und die Welt nach 1945“ begeht, hat Hannah Lessing, Generalsekretärin des Österreichischen Nationalfonds, eine sehr persönliche Auswahl von Bildern ihres Vaters getroffen und zeigt im Museum Judenplatz einen spannenden Querschnitt aus den wichtigsten Aspekten des Oeuvres von Erich Lessing. Dieser umfasst nicht nur seine zeithistorischen Bildreportagen, die prachtvolle Idylle israelischer Landschaften, sondern auch zeithistorische Rückblicke auf das Lebensgefühl der österreichischen und europäischen Nachkriegszeit. Lessing zeigt Lessing bietet einen sehr privaten Einblick in die Arbeit des großen österreichischen Fotografen, von seinen politischen Dokumentarfotos bis zu den Girls of the Sixties. Kuratorin: Danielle Spera.

Die Ausstellung ist bis zum 6. September 2015 von Sonntag bis Donnerstag zwischen 10 und 18 Uhr, sowie an den Freitagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

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